Stoffwindelzuschuss - Was ist das?

Eine finanzielle Unterstützung beim Kauf von Stoffwindeln. Geht das? Gibts das? Und warum sollte meine Kommune das machen?

Das erzählt uns deine-stoffwindel.com

300 Euro finanzielle Unterstützung für den Kauf von Stoffwindeln? In Erlensee, einer Stadt in der Nähe von Frankfurt am Main, ist das Realität! Seitdem das „Projekt Windelzuschuss“ 2018 ins Leben gerufen wurde, hat sich die Anzahl der Kommunen, die nachhaltiges Wickeln auf diese
Weise fördern, stetig erhöht. Und während es sich anfangs vor allem um ein im Süden Deutschlands verbreitetes Phänomen handlte, ziehen auch in anderen Gebieten immer mehr Städte und Gemeinden nach: beispielsweise sind nun auch Greifswald, Münster und Kiel dabei!

Warum einen Stoffwindelzuschuss?

Bei den Eltern liegt es auf der Hand: wer von Stoffwindeln überzeugt ist, weil sie die nachhaltigere und gesündere, langfristig sogar die günstigere Variante sind, möchte sie zumindest testen. Aber die Erstanschaffung ist leider nicht selten eine Hürde, die Familien dann doch zur Einwegwindel greifen lassen kann.

Da kommt der Stoffwindelzuschuss ins Spiel: Die Hürde sinkt dank der finanziellen Unterstützung bei der Anschaffung und teilweise auch einer Stoffwindelberatung im Vorhinein.

Wieso sollte eine Kommune einen Stoffwindelzuschuss gewähren?

Der Hintergrund für die politischen Gremien und Verwaltungen ist folgender: Neben dem immer präsenter werdenen Umweltbewusstsein der Wählenden sind es auch Kostengründe und bundesweite Vorgaben, die zu der letztlich rationalen Entscheidung für einen Windelzuschuss führen. Die Entsorgung von Restmüll ist teuer – und widerspricht zudem der geltenden Abfallhierarchie, nach der Entsorungsbetriebe – die häufig den Kommunen angegeliedet sind – verpflichtet sind, Möglichkeiten der Müllvermeidung zu nutzen und vor allem den Müll, der nur noch für die Verbrennung geeignet ist, möglichst zu vermeiden. Denn Müll, der gar nicht anfällt, ist besser, als Müll, der recycled werden muss – und noch viel weniger gewünscht ist der Restmüll, der in den Verbrennungsanlagen landet.

Wie viel Müll fällt denn an?

Rund 1,5 Tonnen Windelmüll fallen pro Kind an.
1,5 Tonnen Windelmüll – eine unvorstellbare Menge. Bei einer Wickelzeit von rund drei Jahren benötigen selbst sparsame Familien etwa 5000 bis 6000 Einwegwindeln. Diese Entwicklung seit Markteinführung der Wegwerfwindel in den frühen 1970er Jahren sorgt dafür, dass die jährlich
entsorgten Windeln (mehr als drei Milliarden!) heute rund 10% des anfallenden Restmülls in Deutschland darstellen. Damit sind Stoffwindeln ein echter Kostensenker auch für die Entsorgungsbetriebe.

Das Projekt Stoffwindelzuschuss

Leider sind Stoffwindeln und noch viel mehr der politisch mögliche Zuschuss noch viel zu unbekannt. Das Projekt Stoffwindelzuschuss von deine-stoffwindel.com betreibt darum Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit und sendet Interessierten beispielsweise kostenlos Flyer zu, die vor Ort verteilt werden können. Außerdem steht ein Musteranschreiben, mit dem PolitikerInnen ein Hinweis auf den Zuschuss gegeben werden kann, auf der Webseite der Initiative zum Download bereit. Auf der Übersichtsseite zum Windelzuschuss befindet sich außerdem eine Liste
mit allen Kommunen, die bereits einen Zuschuss zahlen!

Autor/ Urheber dieses Artikels: deine-stoffwindel.com

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